6 Mixing Fehler die deine Songs versauen

Das Abmischen zu lernen ist nicht einfach. Es gibt hunderte Plugins zu meistern, tausende Artikel zu lesen und Videos zu sehen, doch nur wenige Stunden stehen dir zur Verfügung. Obwohl es keine Abkürzungen Meisterung dieser Disziplin gibt, gibt es doch einige Stolperfallen, die es zu umgehen gilt.

Vermeide diese 6 Fehler und dein Weg zum professionellen Mischen wird leichter werden.

1. Den Solo-Button falsch benutzen

Der Solo-Button ist der gefährlichste Knopf in deiner DAW. Vergiss nicht: das Ziel des Mixings ist eine Gruppe von Sounds zusammen funktionieren zu lassen. Der Solo-Button hindert dich jedoch daran.

Jedes Mal, wenn du einen Track in den Solo-Modus schaltest, ändert sich dein Fokus von dem optimalen Einfügen des Instrumentes in den Mix zum optimalen isolierten Sound. Niemand wird einen Song hören, indem er jeden Track im Solo-Modus abhört. Genauso wenig solltest du das tun.

Tatsächlich verschlechtern gute Mixing-Entscheidungen den Klang eines Instrumentes im Solo-Modus. Denke daran: wir filtern einzelne Spuren, um sie kleiner zu machen, fügen extreme Höhen hinzu, um sie präsenter zu machen und entfernen Frequenzbereiche, um Platz für andere Instrumente zu machen. Diese Bearbeitungen würdest du im Solo-Modus niemals angehen!

Der Solo-Button entfernt den Kontext, den du für die richtigen Entscheidungen benötigst. Je weniger du ihn benutzt, desto besser werden deine Entscheidungen beim Mixing sein. Einzig um festzustellen, aus welcher Spur bestimmte Störgeräusche kommen bzw. um Resonanzen präziser zu entfernen eignet sich der Solo-Modus gut.

2. Zu laut abhören

Bei hohen Schalldruckpegeln (SPL) ermüden deine Ohren sehr schnell. Deine Lautsprecher geben auf und komprimieren und verfälschen deinen Mix. Es ist natürlich verlockend, sich zurückzulehnen und die Musik zu genießen. Schließlich klingt alles so gut, wenn du aufdrehst! Deshalb ist es bei hohen Lautstärken sehr schwer, einen guten Mix zu kreieren.  

Stattdessen, versuche den Großteil des Mixings bei geringen bis mittleren Lautstärken zu erledigen. Du wirst länger mischen können, ohne dass deine Ohren ermüden. Außerdem wirst du dich mehr darauf konzentrieren, deinen Mix klar und durchsetzungsfähig zu gestalten, anstatt dich von der Pseudo-Präsenz beim Aufdrehen der Lautstärke täuschen zu lassen.

3. Übermischen

Das Mischen unterliegt den sog. abnehmenden Skalenerträgen. Zu Beginn des Mixings kannst du noch recht schnell große Fortschritte machen. Schreitet die Zeit jedoch voran, verlangsamen sich deine Fortschritte. Und plötzlich kommst du gar nicht mehr weiter. Dein MIx verbessert sich nicht mehr.

Du kannst ab diesem Punkt sicherlich weiterarbeiten, viele tun das. Aber es ist sinnlos. Tatsächlich könntest du den Mix sogar verschlechtern. Lerne, diesen Moment zu erkennen. Sobald die Verbesserungen aufhören ist es Zeit für den Export.

4. Sinnlos mischen

Jede Entscheidung während des Mixings sollte eine Reaktion auf das sein, was aus deinen Lautsprechern kommt. Obwohl das sehr offensichtlich klingt, folgen wir dem nicht immer.

Stattdessen häufen wir Plugins an und orientieren uns an dem, was im letzten Mix oder für einen Top-Mixer funktioniert hat. Wir reparieren etwas, was nicht repariert werden muss. Wir lösen Probleme, die nicht gelöst werden müssen. Wir sind proaktiv, statt reaktiv.

All dieses sinnlose Mixing zerstört unsere Songs. Deshalb ist es maßgeblich, dass wir während dem gesamten Mixing-Prozess reaktiv bleiben. Jedes Mal, wenn du ein Plugin lädst, frage dich: “Wofür tue ich das?” Wenn du keine gute Antwort darauf hast, benötigst du das Plugin wahrscheinlich nicht.

5. Den Mix-Bus überladen

Während Streamingdienste sich zur Hauptplattform für Musikkonsum entwickeln wird es zunehmend sinnloser zu viel Limiting auf deinen Mixes zu verwenden.

Warum? Weil die meisten Streamingdienste (inklusive Spotify, YouTube und Apple Music) standardmäßig die Lautstärke ihres gesamten Kataloges normalisieren. Laute Songs werden herunter-, Tracks mit Headroom hoch geregelt.  

In dieser neuen normalisierten Lautstärke-Welt gewinnt Dynamik. Deine Mixes zu stark mit einem Limiter zu bearbeiten ist sinnlos.

Extra Tipp: Benutze keinen Limiter zu Beginn des Mixes. Die Zeit für Bearbeitung der Master- und Gruppenspuren kommt später!

6. Nicht fokussiert bleiben

Mixing ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Je mehr Zeit du damit verbringst, einen Mix anzuhören, desto stärker gewöhnst du dich an seinen Klang. Mit genug Zeit fängt auch der schlechteste Mix an, gut zu klingen.

Während also die Zeit vergeht, wird es zunehmend schwieriger gute Entscheidungen beim Mixing zu treffen. Du bist ständig im Kampf gegen den Verlust deiner Objektivität – ob du es merkst oder nicht.

Die Lösung? Hör auf deine Nachrichten zu checken, sinnlos durch Instagram zu scrollen oder dich mit sonstigen Mitteln abzulenken, während du an einem Mix arbeitest. Nutze stattdessen jede Sekunde für das Hören. Je fokussierter du den Mix angehst, desto weniger Zeit musst du für die Erreichung deines Zieles investieren. Das heißt auch, dass du dabei objektiver bleibst.

Mehr Objektivität bedeutet bessere Entscheidungen im Mixing, schnelleres Ankommen am Ziel und mehr Flexibilität für Änderungen.

Dieser Artikel ist eine Übersetzung eines Artikels aus den Pro Audio Files.

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