Bassabsorber / Superchunks bauen [DIY Anleitung]

In der Raumakustik sind tiefe Frequenzen der problematischste und am schwierigsten zu bändigende Bereich. Flatterechos und grundlegende Verbesserungen im Raum können durch den Bau und die Montage von Breitband-Absorbern recht gut in den Griff bekommen werden. Wenn es um den Bassbereich geht, muss etwas mehr Material her. In diesem Artikel habe ich den Bau von sogenannten Superchunks (Eckabsorber) in meinem Studio begleitet. Diese sind an die Gegebenheiten des Raums angepasst, beachte die Maße und passe sie ggf. deinem Raum entsprechend an. 

Planung

Pro Ecke habe ich zwei Bassabsorber gebaut und aufeinander gestellt, um die gesamte Raumhöhe abzudecken. Die Absorber in den hinteren Ecken haben eine Hypotenuse von 100 cm, die vorderen 70,7 cm (platzbedingt). Alle Absorber, bis auf den für die vordere rechte Ecke, sind 122 cm hoch (die Hälfte der Raumhöhe). Beim Absorber vorne rechts ist eine raumhohe Aufstellung, auf Grund von einer Heizung, nicht möglich, daher wird der maximal verfügbare Bereich von 183 cm genutzt. Dieser Bereich soll mit einem Modul gefüllt werden (es wird nicht durch 2 geteilt).

Der Rahmen der Module sieht folgendermaßen aus:

Bassabsorber Superchunks selbst bauen - Zeichnung Rahmen hinten
Rahmen für die Module der hinteren Ecken. In jede Ecke werden 2 Bassabsorber gestellt.
Bassabsorber Superchunks selbst bauen - Zeichnung Rahmen vorne links
Rahmen für die Module der vorderen linken Ecke. In die Ecke werden 2 Module gestellt.
Bassabsorber Superchunks selbst bauen - Zeichnung Rahmen vorne rechts
Rahmen für das Modul der vorderen rechten Ecke. Das Modul füllt den max. verfügbaren Platz aus.

Materialbedarf

Holz

Je Modul für die hinteren Ecken (4 Module gesamt):

  • 3 x 122 cm (abz. 2 x Materialdicke)
  • 4 x 70,7 cm (abz. 1 x Materialdicke)
  • 2 x 100 cm
  • 2 x 50 cm (abz. 1x Materialdicke)

Je Modul für die vordere linke Ecke (2 Module gesamt):

  • 3 x 122 cm (abz. 2 x Materialdicke)
  • 4 x 50 cm (abz. 1 x Materialdicke)
  • 2 x 70,7 cm
  • 2 x 35,3 cm (abz. 1x Materialdicke)

Modul für die vordere rechte Ecke (1 Modul gesamt):

  • 3 x 183 cm (abz. 2 x Materialdicke)
  • 4 x 50 cm (abz. 1 x Materialdicke)
  • 2 x 70,7 cm
  • 2 x 35,3 cm (abz. 1x Materialdicke)

Gesamt

  • 3 x 183 cm
  • 18 x 122 cm
  • 8 x 100 cm
  • 22 x 70,7 cm
  • 20 x 50 cm
  • 6 x 35,3 cm

Gesamtlänge: 63,13 m = 32 x 2 m Balken (im Baumarkt)

Rahmen

Bei einigen Latten müssen noch 45° Schnitte gesägt werden, damit diese passend montiert werden können.

Bassabsorber Superchunks selbst bauen - Zeichnung Holzrahmen vorne

Die Balken für die Hypotenuse (die Breite) behalten Ihre geplanten Maße. Die Balken für die Höhe müssen um 2 x der Materialdicke (oben und unten) gekürzt werden.

Bassabsorber Superchunks selbst bauen - Zeichnung Holzrahmen oben

Die Ober- und Unterteile sind etwas komplizierter aufgebaut. Die Hypotenuse behält, wie eben beschrieben, ihre Maße. Die zwei Schenkel werden um je 1 x Materialdicke gekürzt und am anderen Ende auf 45° gesägt. Die Querstrebe wird um 1x Materialdicke gekürzt und am anderen Ende auf 2 x 45° gesägt.

Fertige Holzrahmen

Steinwolle

Nach den Holzrahmen muss die Steinwolle zurechtgeschnitten werden. Diese muss so geschnitten werden, dass die Steinwolleplatten möglichst fest sitzen, sodass das Setzen der Steinwolle vermieden wird. Für alle Module wurden 8 Pakete Rockwool Sonorock verbraucht.

Nach dem Befüllen der Absorber mit Steinwolle können diese mit Stoff / Molton bezogen werden.

Befüllen mit Steinwolle

Fertige Module

15 Gedanken zu „Bassabsorber / Superchunks bauen [DIY Anleitung]

  1. Hallo, super Idee! Ich frage mich, ob ich zum ausfüllen auch anderes dämmmaterial verwenden kann, z.B. aus Flachs- oder Hanffaser. Falls es da jmd. gibt, der/die das probiert hat, wäre es super darüber etwas zu erfahren. Viele Grüße

    1. Thermo-hanf oder -jute. Erzielt sehr gute Ergebnisse.
      Is wesentlich teurer aber dafür viel besser verträglich (z.B. Allergiker)
      und sehr umweltbewusst.

  2. Wie sieht das aus mit Steinwolle. Früher hieß es ja, die ist Krebserregend wegen der kleinen Fasern, welche in die Lunge geraten kann…. Ist dem heute noch so?

  3. Hallo Andi,

    Erstmal klasse, dass du uns deine Bauanleitung offenlegst!!
    Nach welchen Vorgaben hast du denn das Volumen/Größe der Bass Chunks bestimmt?
    Je größer desto mehr Bass Absorbierung, oder wie?

    Viele Grüße
    Markus

    1. Hallo Markus,

      es waren in diesem Fall eher die Gegebenheiten des Raums, die die Größe bestimmt haben. Aber prinzipiell ist die Grundregel schon, dass mit mehr Dämmmaterial vorhanden ist, mehr Absorption erfolgt.

      Viele Grüße
      Andi

  4. Hallo Andi, Super Sache was du da gebaut hast.

    Ich möchte mir absorber für mein Musikzimmer in dem ich Schallplatten höre bauen.

    Welche Stärke hast du von dem WLG040 genommen?

    Ich denke meine werden von den Schenkeln 60cm x 60cm mit einer Höhe von 150cm.

    1. Hey Kai-Uwe,

      vielen Dank! Ich hatte damals glaube ich 40er Platten genommen, heute würde ich aber dickere nehmen. Das reduziert die Schneidearbeit auf ein Minimum. 🙂

      Viele Grüße
      Andi

  5. Moin Moin Andi ,
    Du sag mal Hast du eine Idee wie die Akustische Wirkung ist wenn man Bspw. eine Breit geschlitzte Dekor-Platte frontal anbringt .?

  6. Die Bauanleitung ist leicht verständlich und gut umsetzbar. Danke dafür! Wer etwas mehr Geld investieren kann/will, der ist mit anderen Materialien als Steinwolle etwas „komfortabler“ hinsichtlich entstehendem Dreck und Juckreiz unterwegs (Iso Bond W040 oder W045 bspw.) – allerdings liegen die Kosten inkl. Lieferung um den Faktor 3-4 über denen von Steinwolle.

    Was ich allerdings nicht ganz verstehe ist die Anordnung. Nach meinem Wissensstand wird bei Dreieck-Absorben der optimale Wirkungsgrad erreicht, wenn diese mit der spitzen Seite in den Raum zeigen und nicht in die Ecke. Hat es einen spezifischen Grund – ggf. auch nur ästhetische/raumbedingte – sie so wie auf den Bildern anzuordnen?

    Wie ist die Wirkung? Gibt es vorher/nachher-Messungen? Thx!

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